Landeskundliche Schriftenreihe

LANDESKUNDLICHE SCHRIFTENREIHE; Band 10

Die Altkreise Zülz und Neustadt im Karolinischen Steuerkataster von 1722/26

Nur kurze Zeit nach dem Erscheinen des ersten Bandes des Karolinischen Steuerkatasters vervollständigt die HKKNOS jetzt diese Quellenpublikation mit einem zweiten Band über die Dörfer der Altkreise Zülz und Neustadt sowie der Stadt Zülz. Damit ist dieser Band in doppelter Hinsicht bemerkenswert: Zum einen vervollständigt er die Angaben zu den Dörfern der ehem. Kreises Neustadt/OS. Zum anderen veröffentlicht die HKKNOS damit erstmalig das Steuerkataster einer oberschlesischen Stadt.

Das Buch ist zweisprachig gestaltet, d.h. es besteht aus einer deutschen und einer polnischen historischen Einführung, dem deutschen Originaltext des Katasters in komprimierter Form sowie einer Ortsnamenkonkordanz. Hinzu kommt ein Verzeichnis der Nachnamen, welches das Auffinden einzelner Familien im Buch stark erleichtert.  Das Buch umfasst 489 Seiten.

Das Buch kann zum Preis von 10,00 Euro plus Porto und Verpackung bestellt werden beim Vorstand.

 

 

LANDESKUNDLICHE SCHRIFTENREIHE, Band 9

Der Altkreis Oberglogau im Karolinischen Steuerkataster von 1722/26

Mit dem nun schon 9. Band ihrer Landeskundlichen Schriftenreihe legt die Historische Kommission nun die Ergebnisse einer über 12 Jahre andauernden Forschungs- und Entzifferungsarbeit vor: die steuerlichen Aufzeichnungen über den gesamten bäuerlichen Besitz in den Dörfern des alten Kreises Oberglogau von Psychod im Norden KKbis Schönau im Süden, von Olbersdorf im Westen bis Walzen im Osten. Das Steuerkataster, dessen Originalbände im Staatsarchiv Breslau vorliegen, wurde von Kaiser Karl VI. in Auftrag gegeben und in den Jahren 1722 bis 1726 von lokalen Kommissionen aufgezeichnet. Es enthält für alle Bauern und Gärtner den Vieh- und Landbesitz in detaillierter Beschreibung, Informationen über die örtlichen Mühlen und Wälder, den Bier- und Schnapsausschank u.v.m. Damit bietet das Buch für den interessierten Leser eine Vielzahl von Informationen – entweder zur eigenen Familiengeschichte oder zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der gesamten Region.

Das Buch ist zweisprachig gestaltet, d.h. es besteht aus einer deutschen und einer polnischen historischen Einführung, dem deutschen Originaltext des Katasters in komprimierter Form sowie einer Ortsnamenkonkordanz. Hinzu kommt ein Verzeichnis der Nachnamen, welches das Auffinden einzelner Familien im Buch stark erleichtert.

Das Buch kann zum Preis von 10,00 Euro plus Porto und Verpackung bestellt werden beim Vorstand

ralph.wrobel@hkknos.de oder andreas.smarzly@hkknos.de

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 8

Andreas M. Smarzly

Blaschewitz (Kreis Neustadt OS) – Geschichte eines oberschlesischen Dorfes

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Senfkorn Verlag Görlitz 2014

403 Seiten / stron

Hardcover, 15 x 21 cm,

Zweisprachig / w jezyku polskim i niemieckim

Preis 10,00 EUR + Versandkosten

Cenia 40,00 Zl. + koszty przesylki

Dieses Buch ist ausverkauft.

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 7

Johannes Preisner

Das Friedersdorfer Urbarium von 1805 und die Situation der Landbevölkerung im Oberglogauer Land vor der Befreiung aus der Erbuntertänigkeit

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Senfkorn Verlag Görlitz 2013

336 Seiten, geb., Hartcover, 15 x 21 cm, Abbildungen in s/w, zweisprachig

Friedersdorf (poln. Biedrzychowice) ist eines der größten Bauerndörfer der Oberglogauer Gegend. Mit seiner Pfarrscheune ist der Ort zudem eines der kulturellen Zentren der deutschen Minderheit in Oberschlesien. Hier hat sich ein für die gesamte Geschichte Oberschlesiens wichtiges Kulturdokument erhalten: das Urbarium aus dem Jahr 1805. Darin werden nicht nur das Dorf und seine Einwohner, sondern die damals in Oberschlesien üblichen Dienste und Abgaben an die Grundherrschaft ausführlich beschrieben. Dieses Buch enthält eine ausführliche Einführung in deutscher und polnischer Sprache sowie den Originaltext. Preis und Versandkosten auf Anfrage

Das Buch kann bei Johannes Preisner, Zum Mühlenteich 35, 58706 Menden, Tel: 02373 / 10541, Mail: preisner.menden@t-online.de bestellt werden

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 6

Anna Myszynska

oberschlesische_erzaehlungenOberschlesische Erzählungen / Slaskie Rozprawiane

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Senfkorn Verlag Görlitz

Das Buch der in Oberschlesien bereits einem breiten Publikum bekannten Autorin, die 1931 in Körnitz geboren wurde, ist zweisprachig (deutsch / oberschlesisch) und enthält ca. 70 faszinierende Geschichten und zahlreiche einzigartige Bilder aus der Gegend von Oberglogau, Krappitz und Zülz.

Bestellungen:

Deutschland: Ralph Wrobel (Ralph.Wrobel@hkknos.de, Martinskloster 13, 99084 Erfurt). Preis von 10,00 € + Versandkosten

Polen: Anna Myszynska (Tel.: 0048774387109, ul. Gora Wolnosci 1, 48-210 Biala/Zülz, Polen), Preis von 40,00 € + Versandkosten

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 5

Paul Dittrich

stjakobusDie Pfarrei St. Jakobus in Leuber / Kreis Neustadt/OS

Senfkorn Verlag Görlitz 2009

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Dieses Buch dokumentiert die weschselvolle Geschichte der oberschlesischen Dorfpfarrei St. Jakobus in Leuber, Kreis Neustadt/OS von der Besiedlung im 12./13. Jahrhundert bis zur Vertreibung im Jahre 1946. Nicht nur der katholische, auch der dazwischen liegende Zeitraum von bald 150 Jahren evangelischer Zeit, wird beschrieben und mit Dokumenten untermauert. Das Leben der Pfarrer, Kirchväter, Küster und Lehrer der Dorfschule werden dem Leser näher gebracht. Über 750 Jahre wurde in der Dorfkirche der christliche Glaube in deutscher Sprache verkündet, bis durch die Willkür der Siegermächte alle Dorfbewohner aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurden. Auch diese Zeit wird durch Zeitzeugen beleuchtet.

Für das Buch wurden viele geschichtliche Daten, Dokumente und Urkunden vom Autoren zusammengetragen. Sie ergeben eine vollständige Chronik der Pfarrei Leuber.

Das Buch kann bei Paul Dittrich, Stobenstraße 15, 31180 Emmerke, Tel.: 05121/62425, oder per Mail Dittrich.Paul@gmx.de für € 19,90 plus Porto und Versandkosten bestellt werden.

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 4

Richard Pohl, Johannes Preisner, Ralph Wrobel:

neustadt1534Der Kreis Neustadt/OS im alten Urbarium von 1534

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Senfkorn Verlag Görlitz 2007

(ausverkauft!)

Im Staatsarchiv Breslau lagern eine reihe wertvoller Urbarien Oberschlesiens. Das älteste von ihnen ist das Urbar von 1534, welches kurz nach dem Tod des letzten Piastenherzogs, Johann vonn Oppeln-Ratibor, aufgenommen wurde. Die Historische Kommission hat das Urbar, soweit es die Herrschaften Oberglogau, Neustadt, Zülz, Steinau, Schelitz und Krappitz betrifft, entziffert.

Neben zahlreichen Angaben zur Geschichte der betroffenen Orte bietet dieses Urbar, das noch nirgendwo sonst publiziert wurde, eine nicht enden wollende Reihe von Bürgern und Bauern mit vollem Namen.

Eine Textprobe:

„Aus der Stadt Oberglogau geben Sy zinse den herrn aufs Rathauß die burger auf Sandt Michel von heusern, Eckern, handtwerchern, fleischpencken, Schuechpencken und von jedem handtwerch. Auch was jederman hat und von was er gibt, es sey in der Stadt oder vor der Stadt, in den Weingassen, im Forder und Hinnderdorf, und ist der Zinß von heusern und von Eckern auf Behmisch breit groschen, und wo stet ain groschen Latus, soll man versteen, das die burger emp-fangen zwen groschen zu zwelf hellern. Und das darumb, das nach Prunst so die stadt war außgeprannt und viel wusten stellen wurden. Khundten die burger mit der Suma irer Zinß die gancze Suma den furst nit volkomenlich außrichten. Derhalben seczen sie es also des sy die suma erreichen möchten, sonder wo stehet ains, zwei, drey, groschen heller soll man verstehen ein schlesicher grosch zu 12 heller, und wo sich begibt, das er gibt hocher ein marckg etlich groschen, sy empfangen die burger aufs Rathauß einen golt gulden fur sechsundfunfczig groschen, schlesische groschen…“

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 3

Ralph Wrobel:

wassermann_an_der_hotzenplotzDer Wassermann an der Hotzenplotz: Sage und Brauch an der oberschlesischen Sprachgrenze

Senfkorn Verlag Görlitz 2005

Herausgeber: Historische Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.

Als der Oberschlesier „Philo vom Walde“ vor über einhundert Jahren sein Buch „Schlesien in Sage und Brauch“ veröffentlichte, schuf er ein bewegtes Bild von der Volksdichtung und dem Brauchtum der damals rein deutschsprachigen Kreise Neiße und Leobschütz sowie des Neustädter Weichbildes – direkt an der oberschlesischen Sprachgrenze.

Heute sind diese Gebiete von Polen bewohnt, denn die deutschen Bewohner wurden nach 1945 vertrieben. Doch die „oberschlesische Sprachgrenze“ besteht noch immer. Betrachteten noch vor 60 Jahren einige Neustädter, Neißer oder Leobschützer die nordöstlichen Landesteile als „im Polnischen“, so hat sich dies heute vollkommen umgekehrt. Selbstbewußt sprechen die alteingesessenen Oberschlesier von sich als Schlesiern im Gegensatz zu den zugereisten Polen im Südwesten. In Ergänzung zum Werk Philos wird in diesem Buch die geistige Kultur der slawischen und der mit ihnen in Gemengelage lebenden deutschsprachigen Schlesier auf der anderen Seite der Sprachgrenze untersucht.

Direkt an der Sprachgrenze liegt die kleine Stadt Oberglogau. In der Vergangenheit war sie das kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der gesamten Gegend zwischen den rein deutschsprachigen Gebieten im Südwesten sowie dem Waldland der Schelitzer Heide und der Oder im Nordosten. Diese Landschaft wird deshalb unter dem Begriff „Oberglogauer Land“ zusammengefaßt, obwohl es sich dabei um ein in jeder Hinsicht heterogenes Gebiet handelt.

In den Städten Oberglogau, Zülz und Krappitz sowie den Dörfern am südlichen Rand dominierte bis 1945 die deutsche Sprache, heute das hochpolnische. Sonst wurde auf dem Lande der einheimische polnische Dialekt, später wasserpolnisch genannt, gesprochen. Dem satten Lößboden im Süden stehen arme Sandböden im Norden gegenüber.

Da das Oberglogauer Land primär von Landwirtschaft geprägt ist, und nicht wie die rechts der Oder gelegenen Teile Oberschlesiens – aber auch schon Kosel und Ratibor – von der Schwerindustrie, stellt es einen ganz besonderen Teil des heutigen Schlesiens dar. Hier leben schlesische Dörfer weiter wie in alten Tagen.

Natürlich hat auch hier der Traktor das Pferd und der Mähdrescher die Sense ersetzt, das Oberglogauer Land, bis Zülz und Krappitz hinauf, hat jedoch seinen ländlichen, typisch schlesischen Charme behalten.

Der Besucher des Oberglogauer Landes wird ebenso wie der Leser dieses Buches bald den besonderen Grenzcharakter dieser Landschaft begreifen. Deutsche, polnische und tschechisch-mährische Einflüsse treffen hier auf einander. Die Architektur Österreichs und Preußens findet sich ebenso wieder wie der innige Katholizismus Polens und die Küche Böhmens.

Damit haben Geschichte und Kultur dieser Region eine europäische Dimension. Gerade in einer Zeit, in der Mittelost- und Westeuropa wieder zusammenwachsen, stellt sich hier eine seit Jahrhunderten bestehende Brücke zwischen diesen europäischen Regionen dar, deren Geschichte und Kultur einen eindrucksvollen Beleg für das Miteinander verschiedener Kulturen und Sprachen auf engstem Raum bietet.

Dieses Buch versucht, die Geschichten aus dem Oberglogauer Land, seine Sagen, seine Volkslieder und –tänze sowie sein Brauchtum zu dokumentieren. Mit dieser Sammlung soll das schlesische Volkstum wach gehalten werden – für diejenigen, die nicht mehr in Schlesien leben zur Erinnerung, für diejenigen, die noch dort leben, zum (Wieder-)Entdecken ihrer Herkunft und ihrer Kultur, und für diejenigen, die seit neuerer Zeit dort leben, zum Kennenlernen ihrer neuen Heimat.

Das Buch dokumentiert umfassend Sagen und Brauchtum aus der Stadt Oberglogau, ihrem dörflichen Umland und den benachbarten Städten Zülz und Krappitz. Es enthält fast 400 Anekdoten, Sagen, Legenden, Lieder, Gedichte, Tänze und Bräuche auf 481 Seiten mit über 100 Abbildungen.

Aus dem Inhalt:

  1. Kulturgeschichte des Oberglogauer Landes
  2. Geschichte und Geschichten
  3. Sagen geschichtlicher Art (u.a. Siedlungs-, Gebäude- und Flursagen,
  4. Historische Erzählungen (Humoresken, Tragödien und Katastrophen, Räubergeschichten)

III. Mythische Sagen, Märchen und Legenden

  1. Wunder und Legenden
  2. Spuk, Gespenster und unheimliche Begebenheiten
  3. Arme Seelen
  4. Irrlichter und Feuermänner
  5. Elben und Dämonen
  6. Der Wassermann (u.a. Heimat und Familie des Wassermannes, Untaten des Wassermannes)
  7. Der Teufel
  8. Hexen, Vampire und Zauberer
  9. Die Unterwelt
  10. Volksdichtung (u.a. geistliche und weltliche Lieder, Gedichte und Verse)
  11. Volkstänze (Noten und Tanzbeschreibungen)
  12. Brauchtum
  13. Brauchtum im Verlauf der Jahreszeiten (Frühjahrs- und Osterbräuche, Sommer- und Erntebräuche, Bräuche und Feste der kalten Jahreszeit)
  14. Kirchliche Feste, Bräuche und Institutionen
  15. Familiäres Brauchtum und Feste

Es kann für nur € 19,90 (+ Porto und Verpackung) bei der Historischen Kommission f.d. Kreis Neustadt/OS, per Adr. Ralph Wrobel, Am Stadtpark 41, 99096 Erfurt oder per e-mail unter Ralph.Wrobel@hkknos.de bestellt werden.

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 2

Johannes Preisner:

Friedersdorf – Kreis Neustadt OS, Die Entwicklung eines zweisprachigen Dorfes von seinen Anfängen bis 1945

Menden 2002

Aus dem Inhalt:

Aus der Geschichte Schlesiens / Siedlungsfunde aus der Vorzeit / Friedersdorf im Mittelalter / Entstehung der Gutsherrschaften / Reformation und Gegenreformation /Die Lage der Untertanen vor der Bauernbefreiung / Das Friedersdorfer Urbarium von 1805 / Die Befreiung aus der Erbuntertänigkeit / Friedersdorf nach der Bauernbefreiung / Der 1. Weltkrieg und seine Folgen / Die Nazizeit und der 2. Weltkrieg / Aus der Friedersdorfer Schulchronik / Einwohnerverzeichnisse.

Der Verfasser schreibt:

„In den zwanziger und dreißiger Jahren der Zwischenkriegszeit war August Lerch Gemeindevorsteher von Friedersdorf. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Aufbewahrung der Dorfunterlagen, insbesondere des Urbariums (Dorfbuch) von 1805, der Protokolle der Zehntablösung (Naturalabgaben an den Pfarrer) von 1870 und der Separation (Flurbereinigung) von 1871 sowie der Dorf- und Schulchronik. Es gelang ihm, diese wichtigen Dorfunterlagen über den Krieg hinaus zu retten. Anhand dieser Dokumente sowie einiger Urkunden aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, zahlreicher privater Unterlagen (Kaufverträge, Protokolle der Hofübergabe, Testamente) und einiger Zeitungsartikel habe ich versucht, die Dorfgeschichte von Friedersdorf zu rekonstruieren und mit Hilfe von Karten, Zeichnungen, alten Postkarten und Photographien zu bebildern.

Dabei war es mir wichtig, die Quellen selbst sprechen zu lassen, um auf diese Weise zu zeigen, daß die Bewohner von Friedersdorf nicht nur hart arbeiten mußten, sondern auch Feste zu feiern verstanden und sich an den politischen Ereignissen der jeweiligen Zeit beteiligten.

Da sowohl die Chronik als auch die Protokolle der Gerichtsverhandlungen des 19. Jh. bescheinigen, daß die Einwohner von Friedersdorf „größtenteils nur der polnischen Sprache mächtig“ waren, andererseits der Leser feststellen wird, daß sie doch deutsch dachten und preußisch fühlten, ist eine geschichtliche Einführung nötig.

In den sogenannten deutschen Dörfern des Kreises Neustadt hörte man früher gelegentlich sagen: „Klein Pramsen ist noch deutsch; in Groß Pramsen, da beginnt die Polackei“. Von den Polen wurden diese Oberschlesier dagegen unter Hinweis auf ihre slawische Haussprache als Teil ihres Volkes angesehen, denen durch eine jahrhundertelange zwangsweise Germanisierung ihr polnisches Bewußtsein geraubt worden sei. Die Ergebnisse der nach dem Ersten Weltkrieg durchgeführten Volksabstimmung machen deutlich, daß in diesen Gebieten die Volkszugehörigkeit keine Frage objektiver Kriterien, wie beispielsweise Kultur oder Muttersprache, sondern eine Frage des Bewußtseins und des freien Willens jedes einzelnen war.

Das Buch kann bei Johannes Preisner, Zum Mühlenteich 35, 58706 Menden, Tel: 02373 / 10541, Mail: preisner.menden@t-online.de bestellt werden. Preis 40,00 € + Porto und Versandkosten

Landeskundliche Schriftenreihe, Band 1

Johannes Preisner:

Das Oberglogauer Archipresbyteriat im Licht der Visitationsberichte von 1679, 1680 und 1688

Menden 1999

Der erste Band der Landeskundlichen Schriftenreihe beschäftigt sich mit der Kirchengeschichte der östlichen Hälfte des Kreises Neustadt nach dem 30jährigen Krieg.

Auf eine ausführliche Einführung von Johannes Preisner folgt die Übersetzung der bereits 1904 im Lateinischen publizierten Berichte, die jede Kirche beschreiben, die Eigenheiten des Pfarrers rühmen oder kritisieren und somit ein lebendiges Bild der kirchlichen und sonstigen Verhältnisse dieser Zeit in unserer Heimat dokumentieren.

Das Buch beinhaltet: Die Kirchliche Organisation Oberschlesiens, Anmerkungen zum Verlauf der Reformation in Oberschlesien, Das Archipresbyterat Oberglogau vor 1679, Die Visitationsberichte von 1679, 1680 und 1688: 1. Oberglogau, 2. Deutsch Probnitz, 3. Schreibersdorf, 4. Schönau, 5. Kasimir, 6. Kerpen, 7. Gläsen, 8. Steubendorf, 9. Friedersdorf, 10. Alt Kuttendorf, 11. Fröbel, 12. Walzen, 13. Broschütz, 14. Komornik, 15. Rosnochau, 16. Krappitz, 17. Dobrau, 18. Körnitz, 19. Ottmuth, 20. Klein Strehlitz, 21. Polnisch Rasselwitz, 22. Kujau.

Hier eine Leseprobe:

„Pfarrei Kujau: „Die Pfarrkirche im Dorf Kujawa, das dem erlauchtesten Herrn Grafen Karl Ferdinand Praschma gehört, ist aus Ziegeln, 28 Ellen lang und 12 Ellen breit, im Jahre 1583 von den häretischen Herren kostspielig erbaut und von jenen mit dem Titel der hl. Dreifaltigkeit beschenkt worden. Sie hat ein kunstvolles Gewölbe und eine Empore für die Herrschaft und die Musiker. Innen ist sie ausgeschmückt mit Epitaphien der Häretiker. Der Boden ist mit Ziegeln gepflastert. Die Sakristei ist gemauert. Am Fuße des Hochaltares gibt es eine Krypta der Häretiker mit ihren Leichnamen. Da es aber von der Kirche schwer verboten ist, unter dem Fuße des Altares Leichname oder Körper von Katholiken zu begraben, habe ich aufgetragen, daß die Leichname der Häretiker von dieser Stelle ungefähr 3 Ellen weiter hinaus in die Erde eingegraben und bestattet werden, die Krypta unter dem Fuße des Altares aber mit Erde angefüllt wird. Der Glockenturm ist aus Ziegeln, in dem 3 Glocken von sich hören lassen.

Das Patronatsrecht beansprucht der erlauchteste Herr Graf, der hiesige Dorfbesitzer. Der o.g. Herr Graf gründete eine Bruderschaft der hl. Barbara gestärkt durch eine päpstliche Bulle, die seine Durchlaucht der Prinz von Hessen, Kardinal und Bischof von Breslau, am 9. September 1678 bestätigte und gestattete, die (vom Papst gewährten) Ablässe zu veröffentlichen. Weil aber die Form und die Art und Weise der vom Papst Clemens VIII. (1592-1605) eingeführten Bruderschaft nicht beachtet wird, ist ihre Gründung nicht sichtbar und schwach, da den Brüdern weder Vorsteher noch zuständige Beichtväter noch Regeln vorgeschrieben werden. Ferner gibt es im Dorf unter den Bauern eine geringe Frömmigkeit. Sie (die Bruderschaft) ist auf die (vom Papst vorgeschriebene) Form zurückzuführen, wenn die Privilegien, die vom Papst gewährt worden sind, Kraft und Stärke behalten sollen…”

Das Buch kann bei Johannes Preisner, Zum Mühlenteich 35, 58706 Menden, Tel: 02373 / 10541, Mail: preisner.menden@t-online.de bestellt werden. Preis 35,00 € + Porto und Versandkosten